sabato 9 giugno 2018

an das Amerikanische

Die Nachkriegszeit soll ja etwas Amerikanisches gehabt hatte. Wer schlau war und arbeitete, konnte es ohne schöne Zeugnisse und langes Studium zu Geld bringen. Als mein Vater zu arbeiten begann, war es damit aber schon vorbei. Nachdem er sich eher glücklos in, wie er später erzählte, langweiligen und schlecht bezahlten Büroarbeiten versucht hatte: "Sie bekommen Prokura und verdienen 500 Mark im Monat!" begann er für eine sehr große amerikanische Firma zu arbeiten, deren Gründer erklärt hatte, jeder Arbeiter und jeder Angestellte könne jederzeit mit Anregungen oder Nörgeleien zu ihm kommen, gleich in sein Büro. Ob das stimmte? ist ja egal: ein deutscher Großbetrieb wäre gar nicht auf den Gedanken gekommen, so etwas zu verbreiten. 

In deutschen Unternehmen stieg man nach Zugehörigkeitsjahren auf, bei diesen Amerikanern nach dem, was man leistete. So der Gedanke. Man bekam sogar teure Prämien, wenn man nur jedes Jahr den Umsatz verdoppelte, und endete also zwar recht ausgequetscht, aber zufrieden. Das war das Amerikanische zu der Zeit: und mit der Vorliebe meines Vaters für Tiefgekühltes und sozialliberale Reformen bildete es ein Ideengefüge, welches in dieser Zeit und nur in ihr sich fand. Das Amerikanische machte die Abläufe schnell und räumte Barrieren weg. Es war etwas wie die frische Luft, die wir in Deutschland bekanntlich verehren. 

Ganz ähnlich kommt so mal das Französische, dann wieder das Italienische ins Land und hat jedes Mal seinen besonderen Sinn.

Nessun commento:

Posta un commento

Uh signur!

Im Buch über Häuser des Herrn Bianconi gibt es tatsächlich einen Fehler. Er erzählt da, wie er in einer casa di ringhiera gewohnt habe, ein...