Es gibt viele Leute hier auf unserem alten, staubigen, blutigen Kontinent. Der eine heißt Pedro, andre nennen sich Carlo.
Carlo, also Emilio, also Gadda:
"Pedro war keiner der Herren mit Villa, denen er vielmehr dieselbe hütete, nächtens, und auch kein, Gott behüte! Schriftsteller: kein ausgeklügelter und barocker Schriftsteller wie Jean Paul oder Carlo Gozzi oder Carlo Dossi oder irgendsoein anderer Carlo, noch schlimmer als diese beiden, trostlos wie die allein schon waren; gut höchstens dazu, aus dem Krieg und den Schmerzen des Krieges unfruchtbaren Bombast herauszuhaspeln und spitzzufindeln, und das piekfein. Nein, Pedro war ein einfacher Mann, war reinen Herzens: seinem nackten, wirksamen Wort glaubte man, [...] dem musste man Glauben schenken. Er trug einen Gürtel mit Halfter und Pistole, er kannte sich aus mit dem Gebrauch von Waffen, das sah man sofort."
Heute haben hier wieder mal die Pedros das Sagen, frank und frei reden sie heraus. Techno-Pedros, Bologna-Pedros, Büro-Pedros überhaupt und nun die Volks-Pedros. Die Leute sind begeistert. Den Carlos werden sie nichts tun. Die sitzen in irgend welchen Gärten und weiter weiß man nichts.
Carlo, also Emilio, also Gadda:
"Pedro war keiner der Herren mit Villa, denen er vielmehr dieselbe hütete, nächtens, und auch kein, Gott behüte! Schriftsteller: kein ausgeklügelter und barocker Schriftsteller wie Jean Paul oder Carlo Gozzi oder Carlo Dossi oder irgendsoein anderer Carlo, noch schlimmer als diese beiden, trostlos wie die allein schon waren; gut höchstens dazu, aus dem Krieg und den Schmerzen des Krieges unfruchtbaren Bombast herauszuhaspeln und spitzzufindeln, und das piekfein. Nein, Pedro war ein einfacher Mann, war reinen Herzens: seinem nackten, wirksamen Wort glaubte man, [...] dem musste man Glauben schenken. Er trug einen Gürtel mit Halfter und Pistole, er kannte sich aus mit dem Gebrauch von Waffen, das sah man sofort."
Heute haben hier wieder mal die Pedros das Sagen, frank und frei reden sie heraus. Techno-Pedros, Bologna-Pedros, Büro-Pedros überhaupt und nun die Volks-Pedros. Die Leute sind begeistert. Den Carlos werden sie nichts tun. Die sitzen in irgend welchen Gärten und weiter weiß man nichts.
Wer diese Carlos sein mögen?
Carlo Gozzi schrieb gegen Goldoni, den mit den venezianischen Fernsehkomödien. Noch Büchner kennt beide Parteien. Heute steht nur noch letzterer in italienischen Schulbüchern. Turandot, lernen sie heute, sei von Puccini.
Carlo Dossi, der feinste, der reinste, der dialektelnde: weggequetscht vom italienischen Staatsdichter Carducci, welcher dick und rosig und tapsig noch heutige Schulklassen quält.
Carlo der dritte, na ja. Schüler lesen Dinge wie Calvino, nicht Gadda. Was Lehrer so mögen.
Drei Verlierer, denen es egal ist. Nummer vier: Jean Paul? In Deutschland schon im neunzehnten Jahrhundert vergessen, von Kierkegaard, von Mickiewicz, von Carlo Dossi für die eigenen Scheiben- und Spiegelküssen geliebt und gelesen.
Das ist Europa. Aber eben nur die kleine Seite, die im Garten.
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