giovedì 17 agosto 2023

Liebes Bidet,

die in Italien kehren immer gern aus Frankreich oder Deutschland zurück und krähen zu Hause heraus, die hätten keine Kultur da, hätten nämlich nicht einmal Dich im Badezimmer stehen, weshalb ein kultivierter Mensch sich, in solchen Ländern unterwegs, unten rum immer sehr sehr, ehm, mit gesenkter Stimme oder auch ganz laut: schmutzig fühle. 

Auch ein inzwischen verstorbener ehemaliger Ministerpräsident und Vorsänger der Canzone napoletana hat ja dazu seinem Volke erklärt, die im Norden seien sexuell ein wenig grobschlächtig und kännten das Vorspiel nicht, weshalb sie eben Dich nicht hätten, meist weiß glänzendes Bidet!

Das ist nun, wie ich aus berufener Quelle erfahren habe, nicht ganz richtig. Ein Herr, welcher mir in den achtziger Jahren seine Wohnung in der Sonnenallee vermieten wollte, hatte Dich, liebes Bidet, nämlich im Badezimmer montieren lassen, wozu er mir strahlend erzählte, er habe seinerzeit, wie man ja sagt, die Adolf-Hitler-Schule besucht, ein Internat für vielversprechende kleine Nazis, wo Du schon gestanden habest, mitten im goldenen Raum seiner Kindheitserinnerungen.

Die Schüler hätten abends vor dem Schlafengehen auf einen Ruf wie "Arschkontrolle!" oder "Deutsche Ärsche!" sich in einer Reihe aufgestellt, die Schlafanzughosen heruntergezogen und sich gebückt, woraufhin ein Ober- oder Unterscharführer oder etwas hinter ihnen vorbei gegangen sei und die Popos beäugt habe, wie mir der Vermieter berichtete, worauf er seinen Po rausstreckte und kräftig draufschlug. 

Kultur taucht eben mal hier auf, dann wieder da, und so ist alles ein stetes Herumgucken.


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